Hintergrund: Psychische Belastungen und Stress stellen eine immer größer werdende gesellschaftspolitische Herausforderung dar. Die Herzratenvariabilität(HRV)-Messung, die ihren Ursprung in der kardialen Funktionsdiagnostik hat, gibt Aufschluss über die neurovegetative Aktivität. Eine geringe HRV ist Ausdruck für ein Ungleichgewicht der sympathischen und parasympathischen Efferenzen und damit ein Hinweis auf eine Stressbelastung.
Methode: Es wurde eine randomisierte, kontrollierte, zweiarmige Parallelstudie mit 100 Probanden und einem Studienzeitraum von 90 Tagen durchgeführt. Hauptuntersuchungsgegenstand war, inwieweit der Mineralstoff Magnesium, der als natürlicher Kalziumantagonist ebenfalls einen hohen Stellenwert in der Kardiologie hat, in Kombination mit einem Kraftausdauertraining die sympathovagale Balance beeinflussen kann. Als zusätzlicher Parameter wurde der Effekt auf die intrazelluläre Magnesiumkonzentration untersucht. Ergebnisse: In der Gruppe, die täglich 400 mg Magnesium supplementierte, verbesserten sich die HRV-Parameter deutlich: Der pNN50 – ein Indikator für die Höhe der Parasympathikusaktivität – stieg an. Die LF-HF-Ratio sowie der Stressindex – niedrige Werte bedeuten jeweils eine gute Balance des vegetativen Nervensystems – sanken. Die Probanden der Kontrollgruppe zeigten keine positiven Veränderungen der HRV- Parameter. Die Vagusaktivität und damit die Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit des Körpers nahmen nachweisbar durch die Magnesiumsubstitution zu. Eine Wirkung auf die intrazelluläre Magnesiumkonzentration konnte in der Studie nicht gezeigt werden